8000m² TRBS-konformes Fassadengerüst an neuer Wohnanlage in Würzburg
Das Unternehmen Eugen Wahner GmbH aus Sulzfeld am Main ist schon alt, sehr alt sogar. Es wurde im Jahr 1853 von Josef Wahner als Maler- und Tünchnergeschäft gegründet. Aber selbst im 170sten Jahr der Firmengeschichte präsentiert sich die Eugen Wahner GmbH, wie sie mittlerweile firmiert, als topmodernes und zukunftsorientiertes Unternehmen. Mit den beiden Standbeinen Gerüstbau und Korrosionsschutz hat sich das Traditionsunternehmen unter Leitung von Benno Wahner und seinem Sohn Thorsten weit über die Landesgrenzen von Bayern hinaus, ja sogar bundesweit, einen Namen gemacht. Kontinuität wird in dem Unternehmen, das über all die Jahre immer im Familienbesitz war, großgeschrieben. Und um auch bei Nachwuchskräften und der nächsten Generation der Familie das Interesse am Geschäftsbetrieb zu wecken, wird die strategische Ausrichtung immer wieder neu überdacht, frische und moderne Ideen mit eingebracht und natürlich auch die Digitalisierung, da wo es eben geht, vorangetrieben.
Das Malergeschäft war lange Jahre das Kerngeschäft im Unternehmen Wahner. Gerüste wurden in der Zeit nur für die eigenen Zwecke gebaut, mit Dielen und Stangen, wie es damals üblich war. Die Neuausrichtung mit der Fokussierung auf den professionellen Gerüstbau fand im Jahr 1955 statt sowie die Spezialisierung im Bereich Korrosionsschutz Ende der 1960er Jahre. Die Umwandlung in eine GmbH im Jahr 1986 war die logische Konsequenz aus der expansiven Firmenentwicklung. Mittlerweile zählt die Eugen Wahner GmbH rund 65 Mitarbeiter, die hochmotiviert und gut ausgebildet ihrem Job nachgehen.
Für die Gerüstbauabteilung erhielt Wahner kürzlich von der Fa. Ed. Züblin einen hochinteressanten Auftrag in Würzburg. Im Stadtteil Sanderau entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Bürgerspital-Wohnstift die neue Wohnanlage „Lichtblick“. 160 Wohnungen, verteilt auf vier Gebäude sowie eine Kindertagestätte und eine Bäckerei sowie eine mittig angeordnete Grünfläche mit Erholungs- und Spielbereichen sollen das Quartier zu einem lebens- und liebenswerten Lebensmittelpunkt werden lassen. Fixpunkt in dem Gebäudeensemble und weithin sichtbar ist das 16-geschossige Hochhaus mit seinen über 50 Metern Höhe, das auch Gegenstand des Gerüstauftrages für die Firma Wahner ist.
Insgesamt mussten rund 8.000m² Gebäudefläche eingerüstet werden, und zwar mit einem Gerüst der LK4, ergänzt um eine 30er-Konsole nach innen. Nach seiner Fertigstellung dient das Gerüst zahlreichen Gewerken als Arbeits- und Schutzgerüst. Überwiegend wird es für Rohbau-, Fenster-, Dachdecker- und Fassadenarbeiten verwendet. Besonders erschwerend für die Gerüsterstellung war die Tatsache, dass an zwei Seiten des Objektes das Gerüst nicht vom Boden aus gebaut werden konnte. Denn an diesen Stellen werden noch Tiefgaragen angeschlossen, deren Decken noch nicht fertiggestellt sind. Hier musste der Gerüstaufbau auf auskragenden Stahlträgern beginnen, die hohen Lasten ausgesetzt sind und somit eine statische Berechnung erforderten. Dasselbe gilt auch für gesamte Gerüstkonstruktion. Denn aufgrund der Tatsache, dass das Objekt eine vorgehängte Steinfassade erhalten soll, war die Verankerung des Gerüstes im üblichen Sinne nicht möglich, sondern nur an ganz bestimmten Punkten der Fassadenfläche zulässig.
Trotz eines großen Erfahrungsschatzes, auf den die Fa. Wahner zurückgreifen kann – illustriert auch durch die eindrucksvolle Referenzliste auf ihrer Homepage – war die Wohnanlage Lichtblick ein absolutes Novum für die Gerüstbauspezialisten. Denn zum ersten Mal kam nicht das gewohnte Gerüstsystem zum Einsatz, mit dem Wahner seit Jahrzehnten seine Baustellen bestückt, sondern das Gerüstsystem SUPER-RS von Scafom-rux, einem der führenden Gerüsthersteller aus Hagen in Westfalen.
Wie eingangs erwähnt, ist das Unternehmen aus Sulzfeld immer an zukunftsorientierten Lösungen interessiert. Hinzu kommt, dass sich die Gerüstbaubranche, Hersteller wie Anwender, seit einiger Zeit massiv mit den neuen Technischen Regeln für die Betriebssicherheit (TRBS 2121) konfrontiert sieht. Das führt bei allen Beteiligten dazu, neue Wege zu gehen, um dieser TRBS gerecht zu werden. Aus diesem Grund hat man sich bei Wahner entschieden, für diese Baustelle in das System SUPER-RS Framescaff, das im übrigen voll kompatibel zu seinem vorhandenen Gerüstbestand ist, zu investieren. Da das Objekt einige technische Herausforderungen mit sich brachte und gleichzeitig ein neues Gerüstsystem zum Einsatz kam, wurde die Planung und Ausführung des Gerüstes in enger Zusammenarbeit mit der technischen Abteilung von Safom-rux durchgeführt. Jochen Gebauer, technischer Leiter bei Scafom-rux, hat nahezu jeden Schritt begleitet und zeichnet auch für die statischen Berechnungen erforderlich.
Auf die Nachfrage, warum sich Wahner in diesem Fall für das System eines anderen Herstellers entschieden hat, gibt Geschäftsführer Thorsten Wahner eine klare Antwort: „Das SUPER-RS Framescaff hat einige ganz entscheidende Vorteile für uns. Denn wir müssen nicht in ein völlig neues Gerüstsystem investieren, sondern können wesentliche Elemente unseres vorhandenen Gerüstsystems, wie Beläge, Bordbretter oder Geländer verwenden. Hinzu kommt, dass das SUPER-RS durch den versetzten Stielstoß zwischen Innen- und Außenstiel deutlich höhere Lasten als die TRBS-konformen System anderer Hersteller aufnehmen kann“. Mit dem Einsatz dieses neuen Gerüstsystems hat das Traditionsunternehmen Eugen Wahner GmbH wieder einmal mehr seine Vorreiterrolle in Sachen Fortschritt unter Beweis gestellt. Und damit einen weiteren Meilenstein in dem geschichtsträchtigen Unternehmen geschaffen.