Dachsanierung an den Markthallen München

Dachsanierung an den Markthallen München

Die Markthallen München im Stadtteil Sendling gibt es seit 1912. Knapp 40 Jahre zuvor war die Eisenbahnlinie über den Brenner fertig geworden, und die seitdem stetig gestiegenen Südfrüchteimporte aus Italien waren zur logistischen Herausforderung für die Stadt geworden. Mit dem für damalige Zeiten großzügigen Flächenangebot der neuen Markthallen entwickelte man sich schnell zum „Bauch von München“ – der Schaltstelle, die die Stadt und das Umland mit Nahrungsmitteln versorgte und das bis heute tut; eigenen Angaben zufolge umfasst das Absatzgebiet heute 5 Millionen Menschen. Immer noch zeugt die alternative Webadresse der Markthallen www.bauch-von-muenchen.de vom Spitznamen aus dem Volksmund. 

Der Großmarkt besteht heute aus sechs Verkaufshallen und sieben weiteren Umschlag- und Lagerhallen. Auf dem weitläufigen Gelände befinden sich ferner zwei Kontorhäuser mit Büros, eine Bananenreiferei und eine Feinkosthalle. Darüber hinaus gibt es in der ehemaligen Sortieranlage vor dem Westtor heute Geschäfte und Restaurants. Über 100 Jahre nach dem Bau ist die Entwicklung einer neueren, moderneren Markthalle nach einigen Rückschlägen im Vergabeverfahren, doch bis zur für 2030 avisierten Fertigstellung muss die alte Location fit gehalten und somit stellenweise saniert werden. Betroffen ist unter anderem das Dach der denkmalgeschützten Verkaufshalle 1. 

Die Kraft Gerüste GmbH aus Kirchdorf an der Amper hat von der Stadt München den Zuschlag für die erforderlichen Rüstungen samt Überdachung erhalten. Besonderheit: Die Dachflächen konnten nicht belastet werden und mussten mit einem Stahlbau zur Aufnahme der Gerüste an den Stellen überbrückt werden, an denen keine unmittelbare Bodengründung erfolgen konnte. Zum Einsatz kamen neben 2.500 Quadratmetern Wetterschutzdach das RINGSCAFF-Modulgerüst des Hagener Herstellers Scafom-rux. Insgesamt wurden für die Trag- und Stützgerüste, auf die das Dach gesetzt wurde, und die Innenrüstung des Dachraums 25.000 Kubikmeter Raumgerüst gestellt. Die Standsicherheit des Wetterschutzdaches wurde durch vorgebaute, ballastierte Stützgerüste gewährleistet. Die Verankerung konnte nur im Stützenbereich der Halle erfolgen. Hierfür wurde über die ganze Länge (ca. 200 m) horizontal liegende Holzleimbinder im Gerüst montiert, welche die Lasten in die Stützen leiteten. Eine grundsätzliche zusätzliche Herausforderung beim Projekt war, dass der laufende Händlerbetrieb in der Halle aufrechterhalten werden musste. Es wurde eine staubdichte Holzplattform auf 16 m langen Holzleimbindern, welche auf den ehemaligen Kranbahnträgern aufgelagert wurden, erstellt – und zwar nachmittags und abends nach Betriebsschluss. Auf dieser Holzplattform wurde das abgestufte, von innen an die Dachform angepasste Raumgerüst mit 14.000m³ gegründet.

Geplant wurde die Rüstung vom Ingenieurbüro Christian Speer, Karlsruhe. Die Standzeit für die Außengerüste wird mit 8 Monaten und die der Innenrüstung mit einem Jahr veranschlagt. In Summe handelt es sich nach Aussage von Geschäftsführer Fabian Pfuhl um das bisher größte Projekt des seit 1986 existierenden Gerüstbaubetriebes mit seinen 30 Mitarbeitern. Als Spezialist für Wetterschutzdächer, aber auch für Standardfassaden- und Modulrüstungen im weiteren Münchener Umkreis ist das Großmarktprojekt für die Kraft Gerüste GmbH eine Top-Referenz.

 

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