Wie entwickelt sich der Stahlpreis in 2024?

Wie entwickelt sich der Stahlpreis in 2024?

Covid 19 Pandemie, Bauboom, Krieg in der Ukraine - die letzten 4 Jahre waren zweifelsohne turbulent. Das macht sich auch an den Rohstoffpreisen bemerkbar, die starken Schwankungen unterworfen waren. Bereits 2022 haben wir daher einen ausführlichen Blick auf die aktuellen Stahl-, Aluminium- und Transportpreise geworfen. Aber wie sieht es aktuell aus?

Der Krieg in der Ukraine sorgte für Rekordhoch bei den Stahlpreisen

Um die aktuelle Situation auf dem Rohstoffmarkt einordnen zu können, müssen wir einen kurzen Rückblick auf die Stahlpreise der letzten Jahre werfen. Denn hier hat sich einiges getan. Lag der Preis für eine Tonne Betonstahl Mitte 2020 noch bei durchschnittlich 425 USD pro Tonne, stieg dieser im März 2022 auf ein Hoch von 950 USD pro Tonne an. Bedenkt man den Beginn des Ukraine-Konflikts Ende Februar 2022 und dass die Ukraine und Russland zusammen rund ein Fünftel der Stahlimporte allein in der EU ausmachen, liegen die Gründe für diesen starken Anstieg auf der Hand. Aber auch die durch die Covid 19 Pandemie verschuldeten verzögerten Herstellungs- und Lieferzeiten sowie die durch den Bauboom hohe Nachfrage nach Stahl sorgten für ordentlich Bewegung in den Stahlpreisen. Im May 2021 erreichten die Preise für eine Tonne Betonstahl daher bereits ein Hoch von 794 USD gefolgt von nur leichten Preisentspannungen. Mehr zu den Hintergründen erfährst du mit einem Klick auf den Link.

Der Stahlpreis schwankt auch in 2024 weiter

Auch in den vergangenen Monaten ließen sich weiterhin Schwankungen des Stahlpreises beobachten. Besonders auffällig war hier der starke Preisabfall von Februar bis August 2023. Dieser lässt sich zum einen damit erklären, dass China 2023 als größter Stahlproduzent der Welt seine Stahlproduktion wieder hochgefahren hat. Diese unterlag bis dato den dort geltenden Lockdowns aufgrund der Covid 19 Pandemie. Nachdem der Preis unter anderem aufgrund des Ukraine-Konflikts 2022 stark gestiegen war, sank dieser dementsprechend nun wieder. Zum anderen erhöhte das Inflationsgeschehen den Preisdruck und sowohl Verbraucher als auch Anleger schränkten ihre Ausgaben ein, wodurch der Stahlpreis erneut sank.

Mit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 erreichte der Nahostkonflikt eine neue Eskalationsstufe und sorgte aus weltwirtschaftlicher Sicht für Turbulenzen vor allem auf den Finanzmärkten und dem Ölmarkt. Infolgedessen stieg auch der Stahlpreis bis Anfang 2024 an und erreichte im Januar schließlich sein Hoch mit 618 USD pro Tonne.

Nachfrage und globale Konflikte beeinflussen den Stahlpreis

Aktuell lässt sich eine insgesamt fallende Tendenz des Stahlpreises feststellen, sodass dieser nun bei 579,50 USD liegt (Stand: 09.07.24). Damit ist er seit seinem Höchststand im März 2022 um 38,35% gesunken.

Ob der Stahlpreis sich insgesamt weiter stabilisiert oder weiter stärkeren Schwankungen ausgesetzt bleibt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie z.B.  

• der Nachfrage nach Stahlprodukten
• dem Wettbewerb auf dem Markt
• der globalen wirtschaftlichen Entwicklung

Gerade die Nachfrage nach Stahl bietet Potenzial für weitere Schwankungen des Preises. Sofern die Nachfrage nach Stahlprodukten in verschiedenen Branchen stabil bleibt und diese zudem durch Infrastruktur- und Bauprojekte gestützt würde, könnte der Stahlpreis sogar leicht steigen. Aktuell stagniert allerdings die Baubranche nicht nur in Europa, sondern auch in China. Das führt dazu, dass chinesischer Stahl vermehrt ins Ausland exportiert wird, was den Stahlpreis weiter drücken könnte.

Auch die aktuelle weltpolitische Lage – gerade im Hinblick auf den Nahost Konflikt und damit verbundenen Seeblockaden – könnte zu größeren Schwankungen der Preise führen. Mehr zu den aktuellen Logistikpreisen und Hintergründen liest du in unserem nächsten Blog.