Interview mit DER GERÜSTBAUER zum SUPER-RS

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Bei dieser Rüstung in Hamburg wurden das aufgelöste System SUPER-RS und und das Fassadengerüst SUPER gemeinsam eingesetzt.

„Kompatibilität war und ist das Schlagwort“ beim aufgelösten Gerüstsystem SUPER-RS

DER GERÜSTBAUER sprach mit der Entwicklungsabteilung der Scafom-rux GmbH, dem Technischen Leiter Jochen Gebauer und Marcel van Helden. 

DGB: Hallo, Herr van Helden, hallo, Herr Gebauer, schön, dass wir miteinander sprechen können. Ihr aufgelöstes Gerüstsystem SUPER-RS hat kürzlich vom DIBt die Zulassung erteilt bekommen. 

Gebauer: Das ist richtig. Im Markt sind wir mit dem SUPER-RS ja bereits ein paar Jahre aktiv und haben in der Zeit alle Entwicklungen stets durch das DIBt prüfen und abstempeln lassen, damit mit dem System auch gearbeitet werden konnte. Und jetzt ist sozusagen das „Gesamtpaket“ abgenickt. Das ist recht umfangreich, weil wir uns nun mal auf die Fahne geschrieben haben, uns nicht mit halbgaren Lösungen zufrieden zu geben. „Kompatibilität“ war und ist das Schlagwort. 

DGB: Welchen Stellenwert hat diese „Kompatibilität“ aus Ihrer Sicht?

Gebauer: Der Kunde hat es in der Hand, wie schnell und in welchem Umfang er vom Rahmengerüst auf SUPER-RS umsteigt. Wir geben ihm alle Möglichkeiten: Vermischung mit vorhandenen gängigen Systemen – modular oder rahmenorientiert –, Weiterverwendung eines Großteils seines Bestandsmaterials oder auch die komplette Neuausstattung. Essenziell ist die Verwendung unseres kompatiblen Rohrverbinders mit 39 mm Standard-Durchmesser. Ein Standard, über den sich andere hinweggesetzt haben. 

van Helden: Unternehmern fällt es gerade in diesen Zeiten unter hohem wirtschaftlichem Druck nicht so leicht, einen kompletten Systemwechsel vorzunehmen. Wir haben es darüber hinaus mit einer Branche zu tun, die alles andere als schnelllebig ist. Bewährte Standards haben sich jahrzehntelang gehalten – die werden wir als Anbieter nicht einfach kaltlächelnd vom Tisch fegen mit den Worten „vergiss alles, was du kanntest und kauf‘ neu“. Da muss man sich als Hersteller auch in die Menschen hineinversetzen können. 

Gebauer: Die Sicht des Anwenders ist ja auch der Grund, wieso wir den Fokus immer wieder so auf Kompatibilität und das MULTI-USE-Prinzip setzen. 

DGB: Was besagt das MULTI-USE-Prinzip?

van Helden: Einfach gesagt, dass man einzelne Teile für unterschiedlichste Zwecke verwenden kann. Aus einfachen RINGSCAFF-Riegeln wird mit unseren Zwischenriegeladaptern ein „richtiger“ Zwischenriegel, unser MULTI-ROOF-Kernstück, der K-Frame, kann auch zu Schwerlastträgern zusammengefügt werden. Nur zwei Beispiele. Und konkret beim SUPER-RS: Beläge, Durchstiege, Konsolen und Geländer können aus dem Bestand weiterverwendet bzw. das SUPER-RS kann sogar mit bereits vorhandenen Systemen kombiniert werden. 

DGB: Ihre Zulassung ist sehr umfangreich. Spricht das nicht für eine gewisse Kompliziertheit des Systems? 

Gebauer: Das System bietet einfach viele Möglichkeiten. Wer will, kann SUPER-RS mit 2 Sorten Stielen aufbauen. Dann hat man die Stöße innen und außen auf gleicher Höhe, nämlich auf 1 m oberhalb der Belagebene. SUPER-RS kann aber mehr, denn es beherrscht auch die versetzte Aufbauweise und ist dann nochmal stabiler, weil die Knoten auf der Innenseite immer auf Belagebene liegen. Dann braucht man 3 Typen Stiele ... ich sehe da jetzt kein Überforderungspotenzial für professionelle Gerüstbauer. Fakt ist, dass wir in unsere Zulassung alle Stielvarianten unseres SUPER-RS-Systems reingenommen haben, die sich teils nur in Nuancen unterscheiden und austauschbar genutzt werden können – das tangiert den neuen Nutzer nicht, bestätigt aber den frühen Investoren, dass sie nach wie vor damit bauen dürfen. 

van Helden: Wenn man genau hinschaut, sind viele Teile aufgeführt, die man aus dem SUPER-System übernehmen kann – in erster Linie Konsolen. Auch hier geht es um mehr Möglichkeiten für die Gerüst-Profis. So wie die Möglichkeit durch einfachen Kippstiftwechsel aus dem standardmäßig ausbaubaren Geländer ein definitives zu machen. 

Gebauer: Der detaillierte Blick in unsere Zulassung zeigt, dass das SUPER-RS hervorragende Zug- und Druckbelastungswerte aufweist. Oder dass in der Grundkonfiguration weder Querdiagonalen noch Rohrriegel im Diagonalfeld erforderlich sind. Und wie bereits erwähnt: Die Kompatibilität zu unseren und auch weiteren Systemen ist gegeben und war ein großes Augenmerk in unserer Entwicklung. 

DGB: Der Markt für aufgelöste Systeme ist umkämpft. Wie gehen Sie damit um? 

Gebauer: Mit offenem Visier. Wir sind überzeugt von unserem System, deshalb ermuntern wir Interessierte, sich unter Realbedingungen selbst ein Bild vom SUPER-RS und seinen Möglichkeiten zu machen. Zum Beispiel, indem wir Ihnen das Material für 4 Wochen zur Verfügung stellen. Denn nichts geht über Selbst-Ausprobieren. Erzählt wird in der Branche viel, aber oft genug haben wir nach Probeaufbauterminen von den Anwendern gehört: „Mensch, euer Gerüst hat uns überzeugt!“ Zahlreiche Video-Projektberichte auf unserem YouTube Channel bezeugen das. Sicherheit, Logistikvorteile, Geschwindigkeit und Kompatibilität punkten. 

DGB: Apropos Geschwindigkeit: Was sagen Ihre Anwender grundsätzlich zum Vergleich des Zeitfaktors zwischen Rahmengerüsten und aufgelösten Systemen? 

van Helden: In der Start-up-Phase sind aufgelöste System natürlich langsamer im Aufbau. Aber nach einer kurzen Eingewöhnungszeit kippt das. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man vorschriftsgerecht eigentlich beim Rahmengerüst noch vorlaufende Geländerlösungen einsetzen müsste, was den Zeitvorteil schlichtweg kaputt macht. Aber stellen Sie mal eine andere Frage, nämlich die, ob es neben dem vermeintlichen Zeitvorteil nicht auch noch einen gravierenden Transportnachteil bei Rahmengerüsten gibt. Die Einzelteile des SUPER-RS sind wesentlich platzsparender – zu lagern und zu transportieren. Genau das sind Vorteile, die wir eben auch oft von Anwendern gespiegelt bekommen. 

Gebauer: Der Zug in Richtung aufgelöste Systeme ist längst nicht mehr aufzuhalten. Die Frage nach den Vor- oder Nachteilen von Pferdefuhrwerken gegenüber Automobilen stellt auch keiner mehr. Irgendwann ist der Übergang da. Wir geben unseren Anwendern aber die Möglichkeit, das Tempo selbst zu bestimmen. Stichwort „Weicher Systemwechsel“. Denn sie haben durch die Beibehaltung der Standard-Rohrverbinder die Möglichkeit, SUPER-RS kompatibel zu ihren alten Systemen einzusetzen. 

van Helden: Vor dem Umstieg sollten die Anwender auch unbedingt die Fördermöglichkeiten durch die BG Bau ausloten – das wäre vielleicht auch mal ein Special im „Gerüstbauer“ wert. 

DGB: Danke für die Anregung und für dieses Gespräch. 

 

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